Quelle: Rad der Gewalt, entwickelt vom Domestic Abuse Intervention Projekt (DAIP), Pence/Paymar 1983; vgl. www.gesine-intervention.de
Gewalt gegen Frauen und Kinder
Gewalt gegen Frauen und Kinder ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem.
Gewalt ist eine Verletzung der Grundrechte von Frauen. Frauen erleiden unterschiedlichste Formen der Gewalt. Durch die Gewalthandlung übt der – meist männliche – Täter Macht und Kontrolle aus.
Gewalt gegen Frauen ist immer auch Gewalt gegen die Kinder.
Allein das Miterleben der Gewalt zwischen den Eltern/Bezugspersonen ist für Kinder traumatisierend und kann zu emotionalen, sozialen, psychischen und physischen Beeinträchtigungen führen. Es besteht die Gefahr, dass der Kreislauf der Gewalt, sowohl in Bezug auf die Opferrolle als auch in Bezug auf die Täterrolle über Generationen weiter gegeben wird.
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Gewalt in der Partnerschaft ist nach wie vor ein Tabuthema.
Aus diesem Grund fällt es den betroffenen Frauen schwer, über ihre Gewalterfahrungen zu sprechen. Sie ertragen die Situation oft über Jahre hinweg, weil sie eher die Schuld bei sich suchen, als den Täter verantwortlich zu machen. Sie befürchten, dass ihnen die Schuld am Auseinanderbrechen der Familie zugeschrieben wird, wenn sie sich aus der Gewaltbeziehung lösen. Wirtschaftliche Unabhängigkeit und Eigenständigkeit müssen oft erst wieder erreicht werden.